Produktion

Abfüllung von Getränkekartons

Date:17 Okt, 2015

Produktion

Verbunde: Hightech-Werkstoffe für den Schutz

Weniger als 30 Gramm wiegt ein Getränkekarton für einen Liter Inhalt. Nur drei Prozent entfallen auf die Verpackung. Trotz des geringen Gewichts muss die Verpackung Nahrungsmittel wie Milch und Säfte schützen, Haltbarkeit garantieren und nicht kaputt gehen. Verpackungen aus nur einem Material sind da häufig überfordert. Deshalb werden unterschiedliche Materialien zu einem Verbund kombiniert. Der Karton sorgt für Stabilität, der Kunststoff „Polyethylen“ macht die Packung dicht und die dünne Aluminiumfolie verhindert, dass Licht und Sauerstoff eindringen.

Bedrucken: hauptsächlich mit Wasserfarben

Die Papierrolle wird mit dem vom Kunden gewünschten  Design in Tiefdruck-, Flexo-, oder Offsetdruck bedruckt. Dabei werden überwiegend Farben auf Wasserbasis eingesetzt. Soweit Lösungsmittel aus technischen Gründen heute noch notwendig sind, enthalten diese keine Chlor-Verbindungen oder Aromate.

Beschichten: mit heißem Kunststoff

In der Beschichtungsanlage wird das Polyethylen-Granulat unter Druck auf über 250 Grad Celsius erhitzt. Durch schmale Schlitzdüsen werden zwei dünne Kunststoffschichten auf die Papierbahn aufgetragen, einmal auf die Außenseite, um die Packung vor Feuchtigkeit von außen zu schützen, und einmal auf die Innenseite, damit keine Flüssigkeit von innen nach außen dringen kann.

Kaschieren: mit einer dünnen Alufolie

Als Gasbarriere kommt bei den  „aseptischen Verpackungen“ noch eine dünne Aluminiumfolie hinzu. In diesen Verpackungen könnenMilch, Säfte, Suppen, Soßen etc. ohne Konservierungsmittel ungekühlt über mehrere Monate aufbewahrt werden. Die 6,5/1000stel mm dünne Aluminiumfolie — dünner als ein Haar — wird durch das Polyethylen (PE) an das Papier fixiert. Klebstoffe oder Leime sind nicht notwendig. Anschließend wird noch eine weitere PE-Schicht aufgetragen. Eine Getränkekarton für frische Vollmilch besteht — von außen nach innen betrachtet — aus drei Schichten: PE-Papier-PE. Der Schichtaufbau einer Aseptik-Packung: PE-Papier-PE-Alu-PE.

Abfüllen: 40.000 pro Stunde

Je nach Maschinentyp und Packungsformat können bis zu 40.000 Verpackungen pro Stunde abgefüllt werden. In mehreren Schritten wird der beschichtete und bedruckte Karton zu einer Packung geformt, befüllt und versiegelt. In Getränkekartons können Säfte oder Milch ohne Kühlung und Konservierung sechs Monate und länger gelagert werden. Das Füllgut wird in ultrakurzer Zeit hoch erhitzt, sofort wieder gekühlt und dann in die keimfrei gemachte Packung abgefüllt. Vitamine, Aroma und Geschmack bleiben erhalten. Ein weiteres Plus: Der Karton bietet den optimalen Lichtschutz. Steht eine klare Milchflasche sechs Stunden im beleuchteten Kühlregal gehen bis zu 35 Prozent der Vitamine verloren.